Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB): grosser diplomatischer Erfolg für China

Im Janu­ar 2016 eröff­net die Asia­ti­sche Infra­struk­tur­in­vest­ment­bank (AIIB) ihr Geschäft. Ihre Errich­tung ist ein gros­ser diplo­ma­ti­scher Erfolg für China.

Bis­her haben 56 Län­der die Grün­dungs­ur­kun­de unter­zeich­net – dar­un­ter die Schweiz und ande­re euro­päi­sche Län­der. Seit­her wird die AIIB nicht mehr als Instru­ment der chi­ne­si­schen Ein­fluss­nah­me wahr­ge­nom­men, son­dern welt­weit als ernst­zu­neh­men­de, mul­ti­la­te­ra­le Ent­wick­lungs­bank betrachtet.

Gleich­zei­tig füh­ren die unter­schied­li­chen Mit­glied­schaf­ten dazu, dass Kom­pro­mis­se ein­ge­gan­gen wer­den müs­sen. Einer­seits stär­ken indus­tria­li­sier­te Mit­glieds­staa­ten die finan­zi­el­len Kapa­zi­tä­ten der AIIB und ermög­li­chen es, güns­ti­ge Kre­di­te zu ver­ge­ben, was wie­der­um Kre­dit­neh­mer anlockt. Ande­rer­seits for­dern euro­päi­sche Mit­glieds­län­der Auf­sichts- und Kon­troll­me­cha­nis­men, wel­che die AIIB zu ver­lang­sa­men und ver­bü­ro­kra­ti­sie­ren dro­hen. Die Anzei­chen deu­ten aber dar­auf hin, dass die euro­päi­schen Län­der in der AIIB gros­se Fle­xi­bil­tät zei­gen, wenn es dar­um geht, mit einer schlan­ke­ren Admi­nis­tra­ti­on die glei­chen Resul­ta­te zu erreichen.

Zusam­men­fas­send schei­nen die Kapi­tal­ge­ber­ver­hält­nis­se das bes­te aus zwei Wel­ten zusam­men­zu­brin­gen: sub­stan­ti­el­le finan­zi­el­le Kraft und inter­na­tio­na­le Legi­ti­mi­tät, und gleich­zei­tig Anpas­sungs­fä­hig­keit und Fle­xi­bi­li­tät in Hin­blick auf die Bedürf­nis­se der Kapi­tal­nach­fra­gen­den, die sich zuneh­mend unzu­frie­den zei­gen mit her­kömm­li­chen Entwicklungsbanken.

Für wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur The­ma­tik sei das eben erschie­ne­ne Dis­cus­sion Paper “Mul­ti­la­te­ral deve­lo­p­ment banks in the 21st cen­tu­ry: three per­spec­ti­ves on Chi­na and the Asi­an Infra­st­ruc­tu­re Invest­ment Bank” emp­foh­len. Dort neh­men Chris Hum­phrey, Ste­pha­ny Grif­fith-Jones, Jia­jun Xu und Richard Carey die AIIB aus drei ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven unter die Lupe. 


Foto: Jin Liqun, Prä­si­dent der Asi­an Infra­st­ruc­tu­re Invest­ment Bank (AIIB) am World Eco­no­mic Forum in Davos, Schweiz, 25. Janu­ar 2013. Quel­le: Wiki­me­dia Commons

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