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Die Frauenwahl 2019

Fabrizio Gilardi, Sarah Bütikofer, Alessandro Feller
23rd Oktober 2019

Noch nie wurden so viele Frauen in den Nationalrat gewählt wie am letzten Sonntag - 84 an der Zahl. Auf den Wahllisten betrug der Frauenanteil 40 Prozent, unter den Gewählten sogar 42 Prozent. Dieser Erfolg lässt sich durch die Vergabe der guten Listenplätze an Kandidatinnen durch die Parteien sowie durch das Verhalten der Wählerschaft erklären. 

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Frauen wurden besser gewählt

Bei den Nationalratswahlen 2019 war es von Vorteil, eine Frau zu sein. Die Wahrscheinlichkeit, gewählt zu werden, lag für Kandidatinnen um einen Prozentpunkt höher als für Kandidaten. Kandidierende Frauen haben im Durchschnitt rund 378 Stimmen mehr erhalten als kandidierende Männer.

Allerdings schnitten die Kandidatinnen nicht in allen Parteien besser ab als die Kandidaten. Betrachtet man die Kandidierendenstimmen pro Partei (Abbildung 1), ist ersichtlich, dass Kandidatinnen auf den Listen der EVP, GPS, GLP und der BDP signifikant mehr Stimmen erzielten als ihre männlichen Parteikollegen.

Abbildung 1: In mehreren Parteien erhalten Frauen mehr Stimmen als Männer (unter Berücksichtigung von Bisherigenstatus, Kanton und Liste)

Frauen hatten gute Listenplätze

Auf vielen Listen hatten Frauen auch durchwegs gute Listenplätze, wie Abbildung 2 zeigt. Namentlich auf den Listen der EVP, PdA/Sol., BDP, SP, FDP, GLP, GPS und CVP waren die Kandidatinnen im Durchschnitt auf besseren bzw. höheren Listenplätzen aufgeführt.

Abbildung 2: Listenplatzpositionierung Frauen (unter Berücksichtigung von Bisherigenstatus, Kanton und Liste)

 


Datenbasis: Bundesamt für Statistik.